Basierend auf dem „DMFV Modellflug-Package“ haben wir mit einer Grundschulklasse einen Schultag einer 3. Klasse gestaltet. Was stellt das Package genau dar? Einfach umschrieben bekommt ein Mitgliedsverein das nötige Rüstzeug vom DMFV kostenlos zur Verfügung gestellt, um einer Gruppe (z.B. Schulklasse) den Modellbau zu zeigen und im Speziellen das Interesse am Modellflug zu wecken. Ich stellte deshalb im Rahmen unserer Jugendarbeit den Kontakt zur örtlichen Grundschule her und bot der Schulleitung die Betreuung für eine Schulklasse für einen Schultag an. Abgestimmt habe ich den Termin mit der Klassenlehrerin, welchen wir auf die letzte Schulwoche vor den großen Ferien gelegt haben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in dieser Woche wenig an der Schule läuft.
Aus dem Verein habe ich mir Hilfe in Form von 2 Kollegen gesucht, die mich dabei unterstützt haben, den praktischen Teil im Werkraum der Schule und den Wettbewerb auf dem Modellflugplatz zu bewältigen. Die Klassenlehrerin machte genau wie der Großteil ihrer Schüler bei uns ihre ersten Erfahrungen mit unserem schönen Hobby. Sie bestätigte mir, dass sie von Modellbau nichts gewusst habe, aber angenehm überrascht sei, welchen Elan ihre Schüler an den Tag gelegt haben.
Das DMFV Modellbau-Package umfasst genügend Bausätze des Wurfgleiters Piccolino, um eine Schulklasse mit 20 Kindern zu versorgen. Meine Helfer und ich hatten kurz zuvor ein Muster des Wurfgleiters gebaut, um die Schwierigkeiten beim gleichzeitigen Bau mit vielen Bausätzen zu erkennen. Unsere Wahl der Klebstoffe viel abweichend vom DMFV Uhu-Hartkleber auf Express-Weissleim für die Rumpfverleimung. Den Pressdruck übernahmen Wäscheklammern. Während die Rümpfe trockneten, hatten die Schüler Gelegenheit, die Balsateile ihres Bausatzes mit Wachsmalkreide individuell anzumalen. Die Wachsmalkreide liegt ebenfalls dem Package bei. Wir Helfer klebten mit Sekundenkleber das Leitwerk zusammen , dann das komplette Leitwerk in den Rumpf und abschließend die Flächen in den Rumpf. Alle Verklebungen mit Sekundenkleber waren tabu für die Kinder. Aus unseren Versuchen mit dem Schwerpunkt konnten wir die korrekte Drahtlänge ablängen und einkleben, ohne noch die Schwerpunktwaage des Bausatzes zu benötigen. Die Bauzeit für 20 Piccolinos betrug 1,5 Std.
Im Package enthalten sind weitere Freiflugbausätze in 2 Größen. Die Tragflächen haben ein Jedelzki-Profil und sind somit recht schnell aufzubauen. Eigentlich soll die Gruppe diese Freiflieger in Gruppenarbeit zusammen aufbauen. Ich legte der Klassenlehrerin dies in der Vorbesprechung dar, jedoch vemutete sie einen Zeitaufwand, der ihr zu hoch erschien, um die Modelle während der Schulzeit aufzubauen. Wir einigten uns daher vorab auf den alleinigen Bau der Piccolino Wurfgleiter. Damit die Idee der Freiflieger jedoch nicht komplett entfallen sollte, bauten wir vor dem Projekttag einen Freiflieger bei uns im Bastelkeller zusammen, um ihn der Schulklasse als Erinnerung an uns zu schenken. Der Freiflieger wird daher seinen Weg als Deko für den Klassenraum nehmen.
Ich begleitete die Schulklasse dann zu Fuß zu unserem Modellflugplatz. Meine Helfer bereiteten zeitgleich den Platz vor. Wir machten am Platz angekommen erstmal eine Getränkepause, das Wetter am heutigen Tag war schwül-heiss. Dann ging es ans Übungswerfen der kleinen Wurfgleiter. Die Flasche Sekundenkleber war im Dauereinsatz, um abgebrochene Leitwerke und komplett durchgebrochene Tragflächen wieder an Ort und Stelle zu bringen. Im ersten Teil des Wettbewerbs geht es um den Weitwurf der Gleiter. Die Startlinie wurde vorher mit Band markiert und ein Messteam aus 2 Kindern gebildet. Wir erzielten Weiten bis über 18 Meter Gleitflug. Der zweite Teil ist ein Zielwerfen. Dazu liegt dem Package ein Zielpflock bei. Wir ermittelten eine durchschnittliche Wurfweite von 5-6 Metern im ersten Wettbewerbsteil und brachten daher den Zielpflock bei ca. 6 Metern Abstand zur Abwurflinie an. Hier wertet nun der geringste Abstand zum Holzpflock am höchsten.
Im Package liegen für jedes Kind eine hochwertige Sonnenkappe, ein Pilotenbutton, Gummibärchen und ein Blankozertifikat, welches netterweise die Klassenlehrerin ausgefüllt hat. Wir schenkten nun den Kindern den großen Freiflieger, welchen sie auch kurz ausprobieren konnten, um sich von den Flugleistungen zu überzeugen. Auf dem Rückweg zur Schule gingen dann noch etliche Wurfgleiter zu Bruch, jedoch hatten die Schüler viel Spaß.
Die ganze Aktion schafften wir in etwas über 4 Stunden incl. 2 Fußmärschen á 2 km zum und vom Modelllflugplatz. Eine weitere Lehrerin der Grundschule hat mich bereits auf dem Schulhof angesprochen, ob ich den Aktionstag mit ihrer Klasse wiederholen kann. Ich gehe davon aus, dass die Aktion sowieso im Kollegium besprochen wird. Wir hörten bislang nur positive Meinungen und werden daher den Verband für eine 2. Aktion anfragen. Ich kann andere Mitgliedsvereine nur ermutigen, das Modellbaupackage für die Jugendarbeit vom DMFV anzufordern und aktiv an die Schulen heranzutreten.



















