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Update: 05.11.2023 Fertig: Baubericht: Skyloop 404, ein Motormodell der 40er Klasse

Vorgeschichte:

Ich habe letztens meine kleine Akrostar mikrometrisch feinzerlegt 🙂 und dann zuhause festgestellt das ich kein kleines Motormodell (40er Klasse, so zwischen Spw 135cm und 150cm) einsatzbereit mehr habe.

Wagner Hirth Akrostar, SPW 142cm, OS FS 52 (4-T) gibts nicht mehr

Für mich als Holzwurm kommt als Nachfolger nur ein Holzmodell in Frage. So einen Baukasten hatte ich noch auf dem Regal in Form des Skyloop 404 aus der Produktlinie Pilot von der Firma OK Model Co., LTD, Osaka, Japan.

Warum ich das so detailiert erwähne? Wer Interesse hat liest hier weiter, wer nicht, überspringt den Exkurs.

Exkurs:

1955 hat ein Herr Takamatsu eine kleine Modellbaufirma in Osaka eröffnet. Die Firma OK Model. Diese mauserte sich in der Zeit zum grössten und qualitativ besten Hersteller von Flugmodellbaukästen weltweit. Die Produktlinie umfasste die -Pilot- Serie- das waren Flugmodelle im semiscale Bereich. Dann die -QB-(Quick Built) Serie, das waren einfach zu bauende Trainermodelle ohne Anspruch auf Originalität aber mit hohem Spassfaktor. Später kam dann noch die -EZ- (Buchstabenspiel für Easy Built) Serie dazu. Das waren Fertigmodelle mit Holzgerüst eingepackt in ABS Kunststoffteilen und einem speziellen fertig bedruckten Schaum für die Tragflächen. Hier wurden vornehmlich Originalnachbauten hergestellt, allesamt super fliegend, aber aufgrund der Plastikteile nur begrenzt haltbar.

Allen gemeinsam war der für unser Hobby extrem hohe Verkaufspreis. Qualität kostet. Das hat in Europa nicht zu einer so grossen Verbreitung geführt. Simprop war der damalige Importeur für unseren Raum, später auch der blaue Klaus, sprich Conrad.

Ich hab damals schon hin und wieder wenn ich beruflich in Japan war einen Hobbyshop besucht und mir ein Modell im Handgepäck mitgebracht.

Auch heute kaufe ich sofort einen Kit von der Firma, wenn er mal gebraucht angeboten wird und der Preis nicht zu extrem ist.

Im Oktober 1997 passierte es dann, das ein Grossfeuer den kompletten Firmensitz mit allen Anlagen, Werkzeugen, Mustern, Schablonen, und was es alles braucht, zerstörte. Alles unwiderruflich weg. Davon hat sich die Firma nie wieder so richtig erholt. Obwohl, es gibt sie bis heute, im kleinen Rahmen, hauptsächlich aktiv im asiatischen Raum. Die Fa. Pichler hat ein paar Modelle von denen im Programm, vielleicht ist für den einen oder anderen was dabei.

Hier ist der Exkurs zuende, nun weiter mit dem

Skyloop 404.

Bei dem handelt es sich um einen Tiefdecker Trainer, SPW knapp 140cm. Vorgesehen für einen 40 OS Viertakter. Das war aber damals schon nur was für Schleichfahrt. 1998 brachte OS den FS52 heraus. Bei gleichen Kurbelwellengehäuseabmassen brachte der mehr Hubraum und bedeutend mehr Leistung mit. Das ist der Motor den ich nutze. Die 40er Leistungsverweigerer sind bei mir alle im Karton und da bleiben sie auch.

Meinen Baukasten hatte ich irgendwann vor 20 Jahren mal gebraucht gekauft (auf Vorrat man weiss ja nie). Hier ist der Bauplan, gut zu sehen worum es geht. Alle relevanten Teile sind sauber ausgestanzt und nummeriert, hält man sich an die Beschreibung kann Vati nix falsch machen. 🙂

Den Baubericht an sich veröffentliche ich hier nicht, da wir eine zu kleine Leserschaft haben, sondern ich stelle weiter unten einen Link nach RC-Network. Wer Lust hat, kann die Geschichte dort verfolgen.

Momentan gibts den Rumpf schon im Rohbau, am kommenden Wochenende werde ich die Tragflächen in Angriff nehmen.

Baubericht:

https://www.rc-network.de/threads/pilot-skyloop-404.11973391/

Wer bis hierher gelesen hat und immer noch interessiert ist, da meine ich nicht die 3 bis 4 Holzwürmer bei uns im Verein, sondern die Kunststofffraktion 🙂 denkt mal drüber nach. Sowas zu bauen macht viel Spass, Balsa ist geduldig und der Zufriedenheitsgrad ist extrem hoch wenn das Produkt dann später so fliegt wie gedacht.

Muss ja nicht so ein alter Baukasten sein wie hier beschrieben, es gibt auch genügend aktuelle und Küchentisch reicht wenn man zum Schleifen nach draussen geht.

Das Motto ist: Built not Bought

Das wars erstmal, wir sehen uns am Platz……….

Gestern konnt ich mal alle Einzelteile zusammenstecken um einen besseren Eindruck zu bekommen. Ab nun kommt Feinschliff, etwas hier zu tun etwas da……, das zieht sich.

Hunterfest im Obersimmental,………

…….so nennen die Schweizer das, wenn der Hunterverein einmal im Jahr offiziell seine Hawker Hunter „Papyrus“ den Mitgliedern und Zuschauern im Flug vorstellt.

Bei uns ist sowas ein Flugtag, in der Regel kommerziell organisiert.

In der Schweiz trägt der Verein die Kosten der Veranstaltung, bis auf Essen und Trinken ist alles frei. Doch ganz freihalten geht auch nicht mehr, seit 2022 werden von jedem Zuschauer 10 Fränkli kassiert um die Treibstoffkosten in den Griff zu bekommen.

Es lohnt sich übrigens mal beim Verein auf der Homepage vorbeizuschauen, www.hunterverein.ch , interessantes zur Geschichte und zum Flugzeug, von dem ich hier nur eine sehr komprimierte Version bieten kann.

Natürlich kommen zu so einem Event auch befreundete Piloten und Flugzeuge und die Patroille Suisse darf auch nicht fehlen. Das alles zusammen wird dann zu einen schönen Flugtag mit viel Geräusch und Action.

Das diesjährige Programm sieht so aus:

Um einen besseren Eindruck davon zu bekommen warum dieser Flugtag für den Besucher so einzigartig ist muss ich etwas ausholen.

Erstens, das Flugzeug

Bei der Hawker Hunter Papyrus handelt es sich um einen einsitzigen Jäger und leichten Bomber aus englischer Fertigung. Es ist einfach zu steuern, dabei extrem wendig und zuverlässig. Dieses Muster wurde von der Schweizer Luftwaffe geflogen, nachdem die Venom und Vampire in Rente geschickt wurden. Ungefähr 1998 wurde die Hunter ausgemustert im Tausch mit der Northrop F-5E Tiger II. Die wird demnächst von der Lockheed Martin F-35 abgelöst.

Der Ursprung der Lackierung der Papyrus und auch der Name lässt sich auf der homepage vom Hunterverein nachlesen. Grundsätzlich ist es eine Hommage an das Flugmuster und der Staffel bei der Ausserdienststellung. Es wird vom Verein mit erheblichen Aufwand einsatzbereit gehalten und ist mittlerweile so ungefähr die letzte flugfähige Hunter.

Zweitens, das Flugfeld und Umland.

Wir befinden uns mitten im „Heidi“ Land. Bei dem Simmental, das sich ca 50km in die Berge schlängelt (tolle Motorradstrecke und im Winter Skigebiet), handelt es sich um ein Sacktal. Ganz am Ende des Tales muss man umdrehen oder zu Fuss über die Alpen latschen. Ziemlich am Ende kurz vor der Ortschaft Lenk befindet sich der Flugplatz St. Stephan. Es handelt sich hier um einen sogenannten Reduitflugplatz, ehemaliger Teil der Verteidigungsstrategie der Schweizer gegen die Deutschen im WWII. Jeder weiss ein Flugplatz braucht Platz, deshalb heisst er ja auch so. Mit Platz haben die Schweizer ein Problem, jeder Platz ist belegt mit Berg oder Tal. Beides nicht so dolle beim Starten oder Landen. Die haben das in den Griff gekriegt, das Tal so ausgesucht das die Startpiste Nordwest-Südost Ausrichtung hat, Flugzeuge ausgesucht mit ausgezeichnetem Steigvermögen und Piloten ausgebildet die unter den Bedingungen beste Leistungen bringen konnten. Das können die ungeschlagen bis heute.

Speziell beim Flugplatz St Andreas haben wir eine Runway die von ehemals 700m Länge im Laufe der Jahrzehnte auf 2000m erweitert wurde. Damit Jet-tauglich. Alle Shelter und Werkstätten sind in den Berg gebaut. Die ehemaligen Unterkünfte abseits in den Bergwald verlegt.

In die Katakomben und Shelter kommt man nur mittels einer Führung und auch da sieht man nicht alles. Denn der Flugplatz ist zwar aufgelassen und wird nicht mehr militärisch genutzt, ist aber dennoch einsatzfähig, im Falle eines Falles.

Der Tower ist ein Kuriosum das an einem Tragarm vom Berg abgespannt dem Towermann eine hervorragende Sicht über den gesamten Talabschnitt gibt.

Aufgund der geschlossenen Bergfront im Süden wird Richtung Nordwest gstartet. Dadurch kann der Pilot dem Tal folgen und dabei Höhe gewinnen. Gelandet wird beim Jet andersherum, Propeller oder langsame Flugzeuge landen entsprechend der Windrichtung. Wegen der Bergkette sollte durchstarten in deren Richtung wohl überlegt sein.

Heutzutage wird die Runway von zwei Strassen gekreuzt die einfach mit Schranken gesperrt werden wenn gelandet oder gestartet wird.

Wie man sieht, der Talboden ist schmal, Runway und ziviles Leben sind direkt nebeneinander.
Der Tower, im Berg geht eine Treppe hoch und dann die Gangway weiter zum Tower selbst.
Das ist die geschlossene Bergkette am Ende des Tales hinter der Ortschaft Lenk.
Wir mit Auto auf der Runway, natürlich ohne Flugbetrieb, der Blick ist Richtung Talöffnung.
Das sieht der Pilot beim starten.

Das war genug Intro, nun gehts zum Flugtag.

Wir waren 2019 vor Corona schonmal hier und kennen dadurch den Ablauf ein bisschen. Heisst für uns, nach dem Frühstück in der Pension auf zum Flugplatz, parken am Südende und ungefähr in der Mitte des Flugplatzes Klappstühle raus und bequem machen. Soweit der Plan, doch…. es regnet in Strömen. Also nicht nur Klappstühle sondern auch Regenschirme aktiv und hoffen das es sich aufklärt bis die Action losgeht.

Dann haben wir erstmal einen Rundgang gemacht.

Die Papyrus steht schon mal draussen und wird langsam klar gemacht. Sonst sind erschreckend wenig Flugzeuge zum anschauen da. Man merkt auch hier hat uns Corona und die schlechte Wetterprognose voll im Griff.

Das mit dem Wetter wurde später zumindest trockener aber es blieb bei den leicht diffusen Lichtverhältnissen und einer recht niedrigen Cloudbase.

Der Interlakener Modellflugverein hat hier auch eine Baracke und nutzt die Runway und das Gelände zum Modellflug.
Das hier ist die Kleine der Grossen, heute aber nur im Display, kein Vorflug.

So nach und nach ging das Flugprogramm los.

Pilot sitzt, das Triebwerk ist noch aus, gleich wird sie mit dem Tug auf die Runway geschoben.
letzte Vorbereitungen
In der Zwischenzeit starten ein paar Pilatus PC6
und dann rollt auch die Papyrus zum Ende der Startbahn, sehr geschmeidig an uns vorbei, dabei hat das Rolls Royce Triebwerk einen Sound….herrlich
Noch eine weitere PC6 geht raus.
Und nun die Hunter, das ganze Tal liegt im Wiederhall des Triebwerks, das geht einfach durch, klasse.
Nach einer Platzrunde kommt sie mit knapp Halbgas über den Platz. Gut zu sehen wie die Wassertropfen durch die Luftkompression aus der Luft „gedrückt“ werden.
Währenddessen uns die Hunter schönen Kunstflug vorführt, gehen noch ein paar Pilatus raus……….
Nun sind alle vorhandenen Pilatus gestartet und sammeln sich irgendwo.
Die Papyrus ballert weiter ihr Programm durch, das Tal bebt.
Nun gemeinsamer Überflug, Propeller versus Jet. Die einen im Schweinsgalopp und die andere hängt mit dem Hintern durch weil sie voll auf Landeklappe fliegt. Eindrucksvoll.
Das Display der Papyrus ist erstmal beendet, Landung, dabei schön nah bei uns vorbei.
Auch die Pilatusse 🙂 kommen so nach und nach wieder rein. Im Hintergrund hört man Motorengrollen, das sind Sterne.
Der Mann im Tower hat alles im Griff.
Die Swissair schickt ihre Oldtimer vorbei, DC-3 und Beech -18, insgesamt 8 Sternmotoren die da vor sich hinblubbern.
Nochmal die Fotoseite zeigen und dann kommt eine nach der anderen zur Landung.
Gelb fängt an.
Blau legt nach
Rot legt auch nach
Die Grosse schliesst ab.
Hier sieht man gut wieviel Platz der Besucher hat, nur an den Marktständen war es voller.
Sehr majestätisch das Teil
Kurz darauf kam eine Pilatus Porter rein, Oldtimer und Expeditionsteilnehmer aus den 60ern. Auf dem Bild sieht es ein bisschen aus wie ein Modellflugzeug.
Das Teil ist fast im Stand gelandet, Rollstrecke geschätzt unter 50m.
Hier ein Eurocopter mit dem regelmässig Rundflüge durchgeführt wurden.
Dann landete die Pilatus Porter der Patrouille Suisse (Schweizer Kunstflugstaffel) an Bord ist der Kommentator, der später das Programm ansagt wenn die Staffel ihr Display fliegt.
In der Zwischenzeit flog ein 60er Jahre Hubschrauber ein paar Runden, fragt mich nicht nach dem Typ, bei Hubschraubern fehlt mir was. Ich weiss nur das die auch in der Schweiz zur Bergrettung eingesetzt worden sind.
Hier im Vorbeiflug

In der Zwischenzeit ist die Hunter gestartet und fliegt ein zweites Display. Dann bleibt sie abseits oben, weil sie gleich noch ein Rendevous mit der Patrouille Suisse hat.
Das gab es zum ersten Mal, das die aktuelle Kunstflugstaffel einen gemeinsamen Überflug mit der Hunter zelebrierte. Die Hunter scherte dann aus zum landen und die Patrouille Suisse zeigte ein bisschen was von dem was sie kann. Und wenn die eins können, dann ist das Formation fliegen, eng, ganz eng.
Ab hier kommen jetzt eine Reihe Bilder aus dem Showprogramm der Patroille Suisse. Einfach mal wirken lassen.
Unter der Brücke durch
Vorbereitung zum Spiegelflug
Sieht fast so als wären sie übereinander, doch in Realität mit Sicherheitsabstand zueinander versetzt.
Zum Abschluss nochmal mit ordentlich Tempo über den Platz, Flächenwackeln, Tschüss.

Der Flug der Patrouille Suisse war natürlich eines der Highlights des Tages. Danach wurde es ruhiger und manche Flugzeuge verabschiedeten sich als bald. Die Oldtimerstaffel der Swissair zeigte uns noch ein Formationsdisplay und flog davon.

Tschüss

Dann kam noch was seltenes, eine Dewoitine D.26. Das Flugzeug ist aus den 20er Jahren, restauriert und wohl auch das einzig fliegende Exemplar.

Dewoitine D.26

Dazu im Verbund kam eine Bücker Jungmann mit eingelandet.

Bücker Jungmann

Eine AT6 ging raus und flog uns ein paar Runden vor. War leider nur Käseomas Rundflug. Kein Vergleich zu dem was uns früher so Vater und Sohn Eichhorn auf AT6 geboten haben.

AT 6
Tagesabschluss mit Hunter Papyrus

Zum Finale des Tages hat es die Hunter nochmal so richtig krachen lassen, das Spritkontingent musste wohl weg.

Fällt fast gar nicht auf wenn das Teil so den Berg runter geschippert kommt.
Nochmal ein schöner Low Pass, aber mit Schmackes
Das wars für dieses Jahr, August 2022

Auf der Vereinshomepage ist schon zu lesen das für 2023 wieder ein Hunterfest im August festgelegt wurde.

Wir können da leider nicht hin, weil wir irgendwo am Nordkapp sind, aber vielleicht hat jemand anderes Lust dazu.

Wenn Infos zur Anfahrt, Pension usw gebraucht werden, könnt ihr mich gerne ansprechen.

Aufgrund der Inflationsrate in Deutschland ist die Schweiz auch nicht mehr so teuer 🙂 .

(Alle Bilder sind Eigentum von Thomas Kurze und Dagmar Nüse)

2022 Old Buckenham Airshow -UK

Unser diesjähriger Sommerurlaub mit den Motorrädern hat uns über Belgien, Frankreich, nach Ostengland gebracht. Zurück dann über Holland und Ruhrgebiet und dann noch schnell am Edersee vorbei, um einen Blick auf das Edersee Atlantis zu werfen. Waren alles in allem knappe 3000km in 11 Tagen.

Was hat das mit der Fliegerei zu tun? Nun, auf unserer Route in England hatten wir drei Anlaufpunkte fixiert die dem entsprechen, als da wären Biggin Hill Heritage Hangar, die Heimat der Spitfires und Hurricanes. Dann das Norwich Aviation Museum und zu guter Letzt der Besuch der Old Buckenham Airshow.

Beech Staggerwing

Der erste Anlaufpunkt auf der Tour war Biggin Hill. Bin da durch Zufall drauf gekommen. Eigentlich wollten wir zur Rennstrecke Brands Hatch um ein bisschen beim Rennsport zu zugucken.

Dann tauchte als Wegweiser Biggin Hill Airport auf und wir haben einen Abstecher dorthin gemacht. Der Biggin Hill Heritage Hangar ist die Spitfire und Hawker Hurricane Schmiede, die noch die besten flugfähigen Muster bereit haelt und fliegt. Vergleichbar mit Duxford.

Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Um das Museum und die Werkhallen zu besuchen muss man sich vorab online terminieren. Somit gab es fuer uns nur den Blick von draussen. Hier ein paar Bilder.

So steht es am Einlasstor.
Links, Hawker Hurricane als Gate Guardian. Dahinter geht es in die Restaurationshallen und Hangars.
Etwas näher
Rechts vom Tor, eine Spitfire MKIX auf dem Pole. Ich glaub sowas hätte ich auch gerne im Garten 🙂
Die Kirche spielt bei den Engländern ja auch immer eine Rolle…………….. wir waren innerhalb der Woche dort, 😉

Mehr wie die paar Fotos machen gabs dort leider nicht tun. Am naechsten Tag in der Früh ging es zum Norwich Aviation Museum.

Das Museum ist an einem Ende des Norwich Airports untergebracht. Es verfügt über einige Hangars, vollgestopft mit Militaria, Fundstücken, Bildern, alten Flugzeugteilen usw. Im Aussengelände einige sehr interessante Flugzeuge, leider aufgrund der Standzeiten teilweise sehr mitgenommen. An manchen fehlen Teile, vermutlich benötigt für noch flugfähige Pendants. Das Glanzstück der Ausstellung ist eine Avro Vulcan unter derem Deltaflügel man sehr viel Schatten hat. Es war der strategische (Atom) Bomber der Engländer zu Zeiten des kalten Krieges.

Die Vulcan, der weiße Bottich darunter ist ein 5000l Zusatztank der im Bombenschacht eingehangen werden konnte.

Anfang der 2000er gab es erfolgreiche Aktivitäten so ein Flugzeug für Airshows wieder flugfähig zu machen. Das gelang auch mit Hilfe von aus der ganzen Welt zusammengetragenen Triebwerken (mit Restlaufzeit). Diese Turbinen sind sehr speziell und können nicht überholt werden, weil schlicht unbezahlbar. Somit wurde die Restlaufzeit der Triebwerke abgeflogen und dann kam die letzte fliegende Vulcan ins Museum. Ich konnte das Flugzeug 2012 noch in der Luft bewundern, extrem eindrucksvoll wenn so ein „Koffer“ sein Display fliegt.

2012, Bournemouth Beach Airshow, letzte fliegende Vulcan

Desweiteren hat das Museum einige Hawker Hunter. Das Flugmuster mag ich ja aufgrund seines Designs sehr. Die gezeigten Exponate stehen schon sehr lange draussen, der Zustand ist schlecht, schade.

Hawker Hunter MK V
Die unteren Ausbuchtungen links und rechts unterm Rumpf sind Auffangbehälter für die Patronenhülsen der beiden Maschinenkanonen. Ursprünglich wurden die Hülsen beim Schiessen einfach ins freie entlassen, mit dem Resultat das nach kurzer Zeit Teile der Tragfläche und Rumpfes total zerbeult waren. Die Messinghülsen haben da ganze Arbeit geleistet.

Desweiteren konnte man eine Sepecat Jaguar anschauen, ein 70er Jahre Beobachtungs und Kampfjet aus rein englischer Fertigung. Hauptsächlich eingesetzt bei dem kurzen Fight um die Falklandinseln 1980/81 und bei verschiedenen Heats im Nahen Osten. Interessant bei dem Jet ist, wenn er voll aufgerüstet ist, hat er Kampfstationen nicht nur unterm Flügel, sondern auch oben drauf und an der Flügelspitze.

Sepecat Jaguar, das hier gezeigte Muster ist die Flugzeugträgerversion mit dem verstärktem Fahrwerk.
Der grosse Gunpod für unterm Rumpf, kann vielerlei Funktionen übernehmen.
Ein sehr interessanter Jet, der sich auch als Modellnachbau gut machen würde. Meines Wissens gibt es keinen Hersteller, da wäre also Eigenarbeit angesagt.

Was ist noch speziell zu erwähnen? Auf jeden Fall die English Electric Lightning, mit ihren übereinander liegenden Triebwerken sieht sie ein bisschen wie ein schwangerer Goldfisch aus .

Das war Englands erster echter Überschalljäger, natürlich konnte die Hawker Hunter auch bis in den Überschall geflogen werden, musste dazu aber in den Bahnneigungsflug. Bei der Lightning reichte es den Schubhebel nach vorn zu schieben.
Die Auslässe übereinander, ein seltener Anblick, und hat sich auch nicht durchgesetzt.

Erwähnenswert ist noch die Hawker Siddeley Nimrod. Englands Langstrecken Beobachtungsflugzeug schlechthin. Durch den Tankstutzen, der Luftbetankung ermöglichte, waren die Flugzeiten nur noch personell oder wartungstechnisch begrenzt.

Die Tanksonde ist schon dominierend.

Insgesamt gab es noch an die 20 weiteren Exponante anzuschauen, das wird aber hier zuviel und ich empfand sie als nicht so attraktiv um darüber zu schreiben.

Von den Kleinflugzeugen waren reichlich da und sahen ziemlich traurig und teilweise ausgeschlachtet aus.

Doch, etwas interessantes habe ich noch gesehen.

Bei einer Avro RJ 85 war die Gepäcktür offen und man konnte in das Heck des Flugzeuges schauen. Hier sieht man rechts und links neben der Lüfteranlage die beiden Blackboxen, die natürlich nur so heißen und in Realität rot lackiert sind.

Die beiden (roten) Blackboxen

So, hier endet der Bericht über den Museumsbesuch. Wen es mal nach Norwich oder Ostengland verschlägt kann dort gerne mal vorbeischauen. 2 bis 3 Stunden ist man schon beschäftigt.

Am nächsten Tag auf zur Old Buckenham Airshow.

Der Flugplatz von Old Buckenham wurde im 2. Weltkrieg von den Bomberverbänden der Engländer und Amerikaner gemeinsam genutzt.

Vorab muss ich sagen das es fast nicht möglich ist mit einer Handykamera Flugzeuge im Flug zu fotografieren. Deshalb fast nur Bilder von Exponaten am Boden.

Die Organistatoren veranstalten diese Memorial Airshow jedes Jahr, immer zur Erinnerung an die Bomberstaffeln die von hier aus Richtung Deutschland flogen. von ’43 bis ’45 waren die Amerikaner unterstützend hier.

Dieses Jahr wurde durch die Flaggen auch die Solidarität mit der Ukraine gezeigt.
Das Flugfeld

Eingeläutet wurde der Flugtag mit den Royal Airforce Falcons. Das ist eine Elitefallschirmspringergruppe der RAF. Die waren wirklich gut in ihrer Darstellung und exakt, simultan, professionell.

Weiter ging es mit dem Überflug und Manövern der Boing B17 Sally B

Sehr entspannend da zuzuschauen, wie langsam das Flugzeug ist und dennoch der Klang der vier Sterne ist sehr beeindruckend.

Danach kam eine gelbe Staggerwing zum Display, schön vorgeflogen und ganz schön fix so ein Teil aus den 30er Jahren.

Dann gabs ein Display von 3 Spitfire, von Biggin Hill (30km entfernt) kommend. Die sind auch nach ihrer Show wieder zurückgeflogen. Schade keine Bilder am Boden.

3x Spitfire, 3x 12 Zylinder Merlin Motor. Das macht Sound 🙂

Das waren die Bilder im Flug. Nun gehts weiter mit Bodenbildern.

Der Tower am Morgen
2 Mot Beechcraft 30er Jahre
2x AT6
Das Modell zum Synchron Kunstflug

Im obigen Bild ist der Kommentator und Moderator der Airshow zu sehen, wie er sein Modell zum Start rollt. Er fliegt ein Synchron Display mit der grossen, unten im nächsten Bild. Nur schlechte Flugbilder,doch die haben das wirklich klasse gemacht.

Die „grosse“ Extra
Hier stehen beide am Start
Etwas ist zu erkennen.
Hier sieht man schon was Modell und was Gross ist.
Der smoke reichte auch im Modell fuer die ganze Vorführung.
Leider zu weit weg………..
Maule mit Buschrädern beim Start. Davor am Boden DHC2 Beaver
Dann ging eine 4er Rotte Druine Turbulent an den Start. Das war fast Modellflug pur. Sehr kleine Homebuilts mit Käfermotor. Es gab Limbofliegen und Ballonstechen. Die 4 Piloten haben alles perfekt geflogen und alle Lufballons gekillt.
Bissi klein, aber mit der Kamera nicht besser zu machen.
Das sieht doch wirklich schön aus.
Modell oder echt????
Dann kam eine Catalina eingeflogen, die uns zeigte wie das mit dem Fahrwerk und Schwimmerausfahren so funktioniert. Sehr eindrucksvolles Flugbild.

Ab jetzt wurde es ein paar Minuten leise, keine Musik, nichts, denn vorab wurde berichtet das die Typhoon, neudeutsch Eurofighter, im Anflug ist und jeden Augenblick über den Platz kommt. Der Moderator war da recht entspannt: „Be prepared, now comes the loudest Jet ever“

Und dann kam er mit reichlich Speed im Lowpass und direkt überm Flugfeld senkrecht nach oben gezogen und beide Nachbrenner voll auf. Was fürein Krach. Die Omi neben uns im Wheelchair war völlig aus dem Häuschen, die Engländer leben sich auf einer airshow ganz anders aus. Die war total begeistert.

Dann ging der Jet in sein Flugprogramm und wir haben noch oft den Nachbrenner zu sehen bekommen. Sehr eindrucksvoll wenn der Jet auf dem Triebwerksstrahl hovered bis zu Speed Null und dann mit Vollschub aus dem Stand senkrecht nach oben rausbeschleunigt. Was für eine Power.

Leider wieder die Kamera
Da gibts nichts hinzuzufügen, ausser das er dafür wohl nur einen Brenner braucht. (Typhoon Bild ist Netzfund sowas gutes schafft eine Handycamera nicht. )

Mit dem Display der Typhoon war das Maximum der Airshow erreicht und dananch kam nicht mehr viel.

Doch, etwas interessantes noch und zwar hat der Buckenham airport ein Elektro Kleinflugzeug mit eigener Ladestation.

Das ist die Pipistrel

Es gäbe noch viel zu berichten, doch das wird dann zuviel. Besser ist sowas in Realität zu erleben. Ich empfehle da immer das nahe Ausland, egal in welcher Himmelsrichtung. Hier in Deutschland sind die airshows immer sehr verhalten und es fehlt der Spirit. Das können sogar die Schweizer besser, die ja jetzt nicht ein Ausbund an Spontanität sind. Doch das wird die nächste Geschichte.

Dover: Warten auf die Fähre nach Dünkirchen.
Tschüss Kreidefelsen, bis hoffentlich naechstes Jahr.

(Information: Alle Bilder von Dagmar Nüse und Thomas Kurze, bis auf das Typhoon Bild, das ein Netzfund ist und nicht weiter zugeordnet werden kann.)