Dann dachte ich mir, das das auch in grösser ganz gut aussehen würde. Somit liess ich den Plan auf 200% kopieren. So wurden aus 1m Spannweite dann 2m und durch das gewählte ClarkY Profil ein gemütlicher Schlepper. Als Antrieb dient ein TC ZG38 2-Takter, der seit Jahren untätig im Regal lag. Die Kombination fliegt sich sehr relaxt und ich bin schon auf die ersten F- Schlepps gespannt.
Auch hier gibt es einen Baubericht. Bei Interesse hier clicken:
Mittlerweile hat unser Vereinskamerad Lubos herausgefunden, das der tschechische Konstrukteur des Akro-Baby gerade eben seinen 80. Geburtstag gefeiert hat. Ich werde mit ihm Kontakt aufnehmen um ihn zu dem ansprechenden, einfach zu bauenden Modell zu beglückwünschen.
Auch in RC Network gibt es viele Nachbauten von dem Kleinen und die Piloten sind durchweg zufrieden.
Das Makro-Baby scheint im Augenblick bei den grossen Modellen der einzige zu sein.
Wenn jemand nachbauen will und Fragen hat, kann er mich gerne ansprechen.
Den Plan gibts auch auf Outerzone im freien Download.
Unser Kollege Achim Bader hat sich einen spez. Nurflügel gebaut. Hier ist sein Bericht dazu.
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Der Papiertiger – Ein kleines Brett mit Packpapierbeschichtung
Mein Freund Klaus Kreis und ich bauen und fliegen gerne Nurflügel, vorwiegend Eigenkonstruktionen. Im vergangenen Frühjahr kam nach dem Bau eines mehr thermikorientierten Bretts der Wunsch nach Modellen auf, die sich auch bei Wind durchsetzen. Auch wollten wir uns in die GFK-Positivbauweise einarbeiten und ich begann, verschiedene Klebstoffsysteme, Beschichtungen und Trennfolien im Hinblick auf unsere Projekte zu erproben. Aber eins nach dem anderen.
In der Nurflügelszene haben sich in den letzten Jahren für Bretter die Profile von Peter Wick durchgesetzt. Das meistgenutzte Profil PW51 hat, auf den ersten Blick überraschend, ein Cm0 von nahezu Null (-0,0005), wird also nur bei Sturm mit Klappen im Strak geflogen. Ein Brett mit diesem Profil müsste die von uns gewünschten Eigenschaften aufweisen. Um zumindest einen subjektiven Vergleich zu haben, sollte zunächst ein identischer Flügel mit einem JWL 97, (Cm0 0,0142, also leicht positiv) entstehen. Hier geht es nur um das Modell mit diesem Flügel.
Der Papiertiger ist durch die gelben Streifen sehr gut sichtbar. Und das Packpapier sieht richtig vornehm aus – wenn man daran glaubt.
Um den Aufwand in Grenzen zu halten, wurde ein 1,6m-Brett geplant, Vorderkante leicht zurück gepfeilt, Streckung 9, -1,50 Verwindung und 10 V-Form – also eine biedere Auslegung nach bewährtem Rezept. Solche Bretter sind freundliche Gesellen, wenn die Anlenkungen spielfrei sind und man beim Bau die Verwindung nicht unterschlägt. Auf Schwerpunktrücklage reagieren sie allerdings äußerst ungnädig. Ein Stabilitätsmaß von 3% (grenzwertig) bis 6% ist normal. Vom Auswiegen auf den Fingerkuppen wird eindringlich abgeraten.
Nun zur Bauweise. Der Kern der Fläche ist aus Styrofoam, das schwerer aber deutlich steifer und druckfester als Styropor ist. Gute Kerne wurden mit einer von Klaus kurzerhand gebauten Heißdraht-CNC-Schneidemaschine erzielt. Der Einbau von Wurzelrippen, Flächenverbinder und Servoaufnahmen ist nicht besonders spannend und wird hier einfach übergangen.
Die Tragflächen mit JWL 97- und PW51-Profil wurden gleichzeitig vorbereitet, aber nur die JWL97-Fläche nach dem hier beschriebenen Verfahren gebaut.
Bereits bei Vorversuchen fiel auf, dass Beschichtungen mit Glasgewebe und einer Deckschicht aus Packpapier bei Verwendung von PU-Klebstoff (Fermacell) harte und gleichmäßige Oberflächen ergeben. Ähnlich bauen auch einige Aircombat-Piloten. Erste kleine Flügel mit dieser Beschichtung machten Mut. Klaus fliegt ein nahezu unzerstörbares 1m-Brett nach dieser Bauweise seit Anfang dieses Jahres. Völlig exakt schließende Schalen beim Verpressen – durch den Abbrand beim Schneiden ist der Kern etwas kleiner als die Schalen – sind Voraussetzung. Nach jetzigem Stand wird das Glasgewebe zunächst auf dem Kern mit Sprühklebstoff fixiert, ganz leicht angefeuchtet, mit PU-Klebstoff eingestrichen, dann das Papier aufgelegt und das Paket in den Schalen verpresst. Ach ja: Polyurethan-Klebstoffe benötigen Feuchtigkeit zum Aushärten und sie sind nicht harmlos. Handschuhe und Atemschutzmaske sind beim flächigen Auftrag wie z.B. beim Flächenbau Pflicht.
Das Ergebnis stellt zufrieden. Die Hinterkante ist stabil und messerscharf, die Nase muss nur ganz leicht nachgeschliffen werden. Kleine Unebenheiten auf der Oberfläche sind zu verschmerzen – wir lernen ja noch – und die Packpapieroberfläche ist Geschmacksache. Die ausgetrennten Ruder sind so stabil, dass eine Verkastung bei dieser Flügelgröße verzichtbar ist. Sie werden nur von unten mit Tesafilm angeschlagen. Das hält zuverlässig, wenn man vorher die Klebefläche mit Styroporkleber einstreicht. Zum farbigen Lackieren war ich zu faul. Nur eine Schicht Parkettlack macht die Oberfläche wasserfest und gelbe Streifen aus Orastick machen den Flügel gut sichtbar.
Orastick kann bei etwa 100 0C auf die Fläche gebügelt werden. Der Styrofoam-Kern ist bei dieser Temparatur noch stabil. Die Sevos sind mittlerweile durch Chaservos 09 ersetzt – absolut spielfrei.
Über den Bau des Rumpfes gibt es nichts besonders zu sagen. Ein eingerundeter Kastenrumpf mit dem Seitenleitwerk auf einem Ausleger ist schnell gebaut.
Der Rumpf im Rohbau. Da die zweite geplante Fläche die gleichen Abmessungen hat, kann man sich den Bau eines zweiten Rumpfes sparen.
Ein kleiner 28er Motor und 3 Zellen mit 1300 mAh bringen das Brett auf Höhe. Nach Erprobungsflügen wurden das Seitenleitwerk etwas weiter nach vorne gesetzt, um die Wendigkeit um die Hochachse zu verbessern, der Motorsturz vergrößert, bessere spielfreie Servos eingebaut und das Modell schließlich „Papiertiger“ getauft.
Und das Ergebnis? Wir haben, was uns immer wieder reizt, etwas Neues erprobt, einige drastische Fehlschläge dabei erlebt, die hier besser verschwiegen werden, und planen aber schon Verbesserungen. Die Bauweise ist zumindest für kleine Modelle eine Alternative zu Styro-Balsa- oder Styro-Abachi-Tragflächen. Die Flugeigenschaften des Papiertigers sind übrigens wie erwartet harmlos und ausgeglichen. Wir sind auf die Eigenschaften der Fläche mit PW51-Profil in GFK-Positivbauweise gespannt.
Ich habe letztens meine kleine Akrostar mikrometrisch feinzerlegt 🙂 und dann zuhause festgestellt das ich kein kleines Motormodell (40er Klasse, so zwischen Spw 135cm und 150cm) einsatzbereit mehr habe.
Wagner Hirth Akrostar, SPW 142cm, OS FS 52 (4-T) gibts nicht mehr
Für mich als Holzwurm kommt als Nachfolger nur ein Holzmodell in Frage. So einen Baukasten hatte ich noch auf dem Regal in Form des Skyloop 404 aus der Produktlinie Pilot von der Firma OK Model Co., LTD, Osaka, Japan.
Warum ich das so detailiert erwähne? Wer Interesse hat liest hier weiter, wer nicht, überspringt den Exkurs.
Exkurs:
1955 hat ein Herr Takamatsu eine kleine Modellbaufirma in Osaka eröffnet. Die Firma OK Model. Diese mauserte sich in der Zeit zum grössten und qualitativ besten Hersteller von Flugmodellbaukästen weltweit. Die Produktlinie umfasste die -Pilot- Serie- das waren Flugmodelle im semiscale Bereich. Dann die -QB-(Quick Built) Serie, das waren einfach zu bauende Trainermodelle ohne Anspruch auf Originalität aber mit hohem Spassfaktor. Später kam dann noch die -EZ- (Buchstabenspiel für Easy Built) Serie dazu. Das waren Fertigmodelle mit Holzgerüst eingepackt in ABS Kunststoffteilen und einem speziellen fertig bedruckten Schaum für die Tragflächen. Hier wurden vornehmlich Originalnachbauten hergestellt, allesamt super fliegend, aber aufgrund der Plastikteile nur begrenzt haltbar.
Allen gemeinsam war der für unser Hobby extrem hohe Verkaufspreis. Qualität kostet. Das hat in Europa nicht zu einer so grossen Verbreitung geführt. Simprop war der damalige Importeur für unseren Raum, später auch der blaue Klaus, sprich Conrad.
Ich hab damals schon hin und wieder wenn ich beruflich in Japan war einen Hobbyshop besucht und mir ein Modell im Handgepäck mitgebracht.
Auch heute kaufe ich sofort einen Kit von der Firma, wenn er mal gebraucht angeboten wird und der Preis nicht zu extrem ist.
Im Oktober 1997 passierte es dann, das ein Grossfeuer den kompletten Firmensitz mit allen Anlagen, Werkzeugen, Mustern, Schablonen, und was es alles braucht, zerstörte. Alles unwiderruflich weg. Davon hat sich die Firma nie wieder so richtig erholt. Obwohl, es gibt sie bis heute, im kleinen Rahmen, hauptsächlich aktiv im asiatischen Raum. Die Fa. Pichler hat ein paar Modelle von denen im Programm, vielleicht ist für den einen oder anderen was dabei.
Hier ist der Exkurs zuende, nun weiter mit dem
Skyloop 404.
Bei dem handelt es sich um einen Tiefdecker Trainer, SPW knapp 140cm. Vorgesehen für einen 40 OS Viertakter. Das war aber damals schon nur was für Schleichfahrt. 1998 brachte OS den FS52 heraus. Bei gleichen Kurbelwellengehäuseabmassen brachte der mehr Hubraum und bedeutend mehr Leistung mit. Das ist der Motor den ich nutze. Die 40er Leistungsverweigerer sind bei mir alle im Karton und da bleiben sie auch.
Meinen Baukasten hatte ich irgendwann vor 20 Jahren mal gebraucht gekauft (auf Vorrat man weiss ja nie). Hier ist der Bauplan, gut zu sehen worum es geht. Alle relevanten Teile sind sauber ausgestanzt und nummeriert, hält man sich an die Beschreibung kann Vati nix falsch machen. 🙂
Den Baubericht an sich veröffentliche ich hier nicht, da wir eine zu kleine Leserschaft haben, sondern ich stelle weiter unten einen Link nach RC-Network. Wer Lust hat, kann die Geschichte dort verfolgen.
Momentan gibts den Rumpf schon im Rohbau, am kommenden Wochenende werde ich die Tragflächen in Angriff nehmen.
Wer bis hierher gelesen hat und immer noch interessiert ist, da meine ich nicht die 3 bis 4 Holzwürmer bei uns im Verein, sondern die Kunststofffraktion 🙂 denkt mal drüber nach. Sowas zu bauen macht viel Spass, Balsa ist geduldig und der Zufriedenheitsgrad ist extrem hoch wenn das Produkt dann später so fliegt wie gedacht.
Muss ja nicht so ein alter Baukasten sein wie hier beschrieben, es gibt auch genügend aktuelle und Küchentisch reicht wenn man zum Schleifen nach draussen geht.
Das Motto ist: Built not Bought
Das wars erstmal, wir sehen uns am Platz……….
Gestern konnt ich mal alle Einzelteile zusammenstecken um einen besseren Eindruck zu bekommen. Ab nun kommt Feinschliff, etwas hier zu tun etwas da……, das zieht sich.