Vorgeschichte:
Ich habe letztens meine kleine Akrostar mikrometrisch feinzerlegt 🙂 und dann zuhause festgestellt das ich kein kleines Motormodell (40er Klasse, so zwischen Spw 135cm und 150cm) einsatzbereit mehr habe.
Wagner Hirth Akrostar, SPW 142cm, OS FS 52 (4-T) gibts nicht mehr
Für mich als Holzwurm kommt als Nachfolger nur ein Holzmodell in Frage. So einen Baukasten hatte ich noch auf dem Regal in Form des Skyloop 404 aus der Produktlinie Pilot von der Firma OK Model Co., LTD, Osaka, Japan.
Warum ich das so detailiert erwähne? Wer Interesse hat liest hier weiter, wer nicht, überspringt den Exkurs.
Exkurs:
1955 hat ein Herr Takamatsu eine kleine Modellbaufirma in Osaka eröffnet. Die Firma OK Model. Diese mauserte sich in der Zeit zum grössten und qualitativ besten Hersteller von Flugmodellbaukästen weltweit. Die Produktlinie umfasste die -Pilot- Serie- das waren Flugmodelle im semiscale Bereich. Dann die -QB-(Quick Built) Serie, das waren einfach zu bauende Trainermodelle ohne Anspruch auf Originalität aber mit hohem Spassfaktor. Später kam dann noch die -EZ- (Buchstabenspiel für Easy Built) Serie dazu. Das waren Fertigmodelle mit Holzgerüst eingepackt in ABS Kunststoffteilen und einem speziellen fertig bedruckten Schaum für die Tragflächen. Hier wurden vornehmlich Originalnachbauten hergestellt, allesamt super fliegend, aber aufgrund der Plastikteile nur begrenzt haltbar.
Allen gemeinsam war der für unser Hobby extrem hohe Verkaufspreis. Qualität kostet. Das hat in Europa nicht zu einer so grossen Verbreitung geführt. Simprop war der damalige Importeur für unseren Raum, später auch der blaue Klaus, sprich Conrad.
Ich hab damals schon hin und wieder wenn ich beruflich in Japan war einen Hobbyshop besucht und mir ein Modell im Handgepäck mitgebracht.
Auch heute kaufe ich sofort einen Kit von der Firma, wenn er mal gebraucht angeboten wird und der Preis nicht zu extrem ist.
Im Oktober 1997 passierte es dann, das ein Grossfeuer den kompletten Firmensitz mit allen Anlagen, Werkzeugen, Mustern, Schablonen, und was es alles braucht, zerstörte. Alles unwiderruflich weg. Davon hat sich die Firma nie wieder so richtig erholt. Obwohl, es gibt sie bis heute, im kleinen Rahmen, hauptsächlich aktiv im asiatischen Raum. Die Fa. Pichler hat ein paar Modelle von denen im Programm, vielleicht ist für den einen oder anderen was dabei.
Hier ist der Exkurs zuende, nun weiter mit dem
Skyloop 404.
Bei dem handelt es sich um einen Tiefdecker Trainer, SPW knapp 140cm. Vorgesehen für einen 40 OS Viertakter. Das war aber damals schon nur was für Schleichfahrt. 1998 brachte OS den FS52 heraus. Bei gleichen Kurbelwellengehäuseabmassen brachte der mehr Hubraum und bedeutend mehr Leistung mit. Das ist der Motor den ich nutze. Die 40er Leistungsverweigerer sind bei mir alle im Karton und da bleiben sie auch.
Meinen Baukasten hatte ich irgendwann vor 20 Jahren mal gebraucht gekauft (auf Vorrat man weiss ja nie). Hier ist der Bauplan, gut zu sehen worum es geht. Alle relevanten Teile sind sauber ausgestanzt und nummeriert, hält man sich an die Beschreibung kann Vati nix falsch machen. 🙂
Den Baubericht an sich veröffentliche ich hier nicht, da wir eine zu kleine Leserschaft haben, sondern ich stelle weiter unten einen Link nach RC-Network. Wer Lust hat, kann die Geschichte dort verfolgen.
Momentan gibts den Rumpf schon im Rohbau, am kommenden Wochenende werde ich die Tragflächen in Angriff nehmen.
Baubericht:
https://www.rc-network.de/threads/pilot-skyloop-404.11973391/
Wer bis hierher gelesen hat und immer noch interessiert ist, da meine ich nicht die 3 bis 4 Holzwürmer bei uns im Verein, sondern die Kunststofffraktion 🙂 denkt mal drüber nach. Sowas zu bauen macht viel Spass, Balsa ist geduldig und der Zufriedenheitsgrad ist extrem hoch wenn das Produkt dann später so fliegt wie gedacht.
Muss ja nicht so ein alter Baukasten sein wie hier beschrieben, es gibt auch genügend aktuelle und Küchentisch reicht wenn man zum Schleifen nach draussen geht.
Das Motto ist: Built not Bought
Das wars erstmal, wir sehen uns am Platz……….
Gestern konnt ich mal alle Einzelteile zusammenstecken um einen besseren Eindruck zu bekommen. Ab nun kommt Feinschliff, etwas hier zu tun etwas da……, das zieht sich.